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FFF Fazit: Rettet eine schwedische Schülerin gerade die Welt?
Die #FridaysForFuture Bewegung (kurz #fff) feiert in diesen Tagen ihren ersten Geburtstag. Erstmals am 20. August 2018 verweigerte die damals 15-jährige Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg den Unterrichtsbesuch und saß zunächst täglich, später dann wöchentlich immer freitags vor dem schwedischen Parlament in Stockholm und zeigte ein Schild mit der Aufschrift „Skolstrejk för klimatet“ (Schulstreik fürs Klima). Mittlerweile ist Greta Thunberg weltberühmt, erhält viel Zuspruch und Preise ebenso wie starke Ablehnung. Sie ist omnipräsent in den Medien.
Initiiert durch #fff gehen heute, am 20.09.2019, Millionen Menschen für eine bessere Klimapolitik auf die Straße – nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern auch viele Erwachsene, die sich dem Schülerstreik anschließen. Sie wollen ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger, aber vor allem die Politik, die sich ab dem 21.9. in New York zum UN Klimagipfel versammelt, wachrütteln. Ebenfalls heute wird das Klimakabinett der Bundesregierung ihre Maßnahmen gegen die Klimakrise erstmals der Öffentlichkeit präsentieren.

Ein persönliches Fazit nach einem Jahr #FridaysForFuture
Fest steht: Innerhalb von nur einem Jahr hat eine schwedische Schülerin eine internationale Klimaschutzbewegung initiiert, die an Energie, Mobilisierungskraft und Impuls ihresgleichen sucht.
Die Initialzünderin Greta Thunberg hat jetzt schon mehr erreicht als alle Politiker. Sie hat:
- Das Thema Klima innerhalb eines Jahres innerhalb der westlichen Industrieländer zum Thema Nummer 1 gemacht.
- Millionen Menschen mobilisiert, friedlich für mehr Klimaschutz zu demonstrieren.
- Noch viel mehr Menschen für klimarelevante Themen sensibilisiert und einen Dialog zwischen den Generationen angestoßen.
- Gezeigt, dass man mit Haltung mehr erreichen kann als mit Verboten.
- Sich nicht instrumentalisieren lassen, sondern ist bei all ihren Statements klar, authentisch und eindeutig geblieben.
Als Parallelen zur #FridaysForFuture Bewegung, falls diese denn überhaupt nötig sind, werden häufig die Anti-Atomkraft-Bewegung in den 70er Jahren, die Friedenbewegung oder auch die Montagsdemonstrationen im Jahr 1989 in der damaligen DDR genannt. Allesamt Formen des sogenannten „zivilen Ungehorsams“, die aufgrund ihrer konsequenten Anwendung erfolgreich waren. Erfolgreich, weil Forderungen der Zivilgesellschaft so stark und vehement – und zugleich gewaltfrei – artikuliert wurden, dass die Politik an den Hebeln der Macht diesen Willen letztlich nicht mehr ignorieren konnte – und handelte.
Nach dieser Definition lässt sich auch #FridaysForFuture bereits heute als erfolgreich bezeichnen, auch wenn die Pflanzen noch zart sind: Gemeinderäte und Ratsversammlungen haben in deutschen Städten wie Konstanz und Kiel mit Verweis auf #FridaysForFuture den Klimanotstand ausgerufen. Weitere Netzwerke wie #ScientistsForFuture oder #EntrepreneursForFuture sind entstanden und entwickeln eigene starke Stimmen in der globalen Debatte um den richtigen Weg aus der Krise.
Dadurch hat sich der Handlungsdruck auf die Politik deutlich erhöht. #FridaysForFuture hat politische Prozesse in Gang gesetzt, die es ohne sie nicht gegeben hätte – oder erst viel später. Und was Geschwindigkeit im Kampf gegen den Klimawandel bedeutet, erleben wir in diesem Jahr 2019, in dem selbst die pessimistischsten Szenarien der Klimaforscher viel schneller eintreten als gedacht, sehr eindringlich.
Der ARD DeutschlandTrend konstatierte Ende August, dass jeder Vierte Deutsche stark oder sehr stark in den Einstellungen zum Klimawandel von Greta Thunberg beeinflusst wurde. Ein weiteres Drittel wurde zwar weniger stark beeinflusst, aber nur eine Minderheit gab an, sich gar nicht von der jungen Schwedin beeinflusst zu sehen.
Ihre Gegner eint neben Realitätsverweigerung, Besitzstandsangst, Gewissensarmut, unverändertem Konsumwillen und Ignoranz vor allem eines: die Ablehnung bzw. der Hass auf ein kleines Mädchen, das ihnen den Spiegel vorhält. „Die Gretchenfrage bezeichnet eine Frage, die die wahren Absichten und Gesinnung des Gefragten aufzeigen soll. Sie ist dem Gefragten meistens unangenehm, da sie ihn zu einem Bekenntnis bewegen soll, das er bisher nicht abgegeben hat. Sie wird auch als Gewissensfrage bezeichnet.“ (Wikipedia) Rückblickend erscheint die Namensgebung der Eltern von Greta geradezu hellseherisch.
Ich persönlich habe großen Respekt vor der Zivilcourage dieser jungen Schwedin und der Schülerbewegung insgesamt. Es ist sehr beeindruckend, die jungen Menschen auf ihren freitäglichen Streiks persönlich zu erleben. Es ist spürbar, dass dies eine Bewegung ist, die wirklich Kraft hat.
Deswegen sind viele Kolleginnen und Kollegen von DZ4 auch heute wieder beim weltweiten Klimastreik dabei. Als DZ4 sind wir Teil der #EntrepreneursForFuture und kämpfen gemeinsam jeden Tag für einen schnellstmöglichen Ausbau der erneuerbaren Energien, speziell der Photovoltaik. Denn die technologischen Voraussetzungen für einen Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare Energien sind längst vorhanden – allen Unkenrufen der Bremser und Zauderer zum Trotz. Wir müssen nicht abwarten und erst einmal weiter forschen. Die Lösungen gibt es bereits und wir müssen sie nun umsetzten. Mit Unternehmergeist und Veränderungsbereitschaft lässt sich viel bewegen. Packen wir es an!