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Ronja Heise von ROBIN WOOD im DZ4 Energiewende-Interview

Diese Woche haben wir uns mit Ronja Heise über die Energiewende, die Dezentralisierung des Energiesektors und Klimaschutz während der Corona-Pandemie unterhalten. Ronja Heise ist Fachreferentin für Energie bei ROBIN WOOD und schon seit vielen Jahren in der Klimagerechtigkeitsbewegung aktiv. Wir freuen uns über die spannenden Antworten und sind uns sicher, dass auch Sie etwas Neues lernen können

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ROBIN WOOD ist eine 1982 als Aktionsverein gegründete, deutsche Natur- und Umweltschutzorganisation, welche mittlerweile seit fast 40 Jahren mit spektakulären Protestaktionen auf Missstände in der ganzen Welt hinweist und sich für einen sozial-ökologische Wandel einsetzt. Ob gegen Sojaimporte aus dem Amazonas, die Zerstörung alter Wälder für den Kohleabbau oder ein klima- und gesundheitsschädigender Flughafenausbau – ROBIN WOOD protestiert gegen die Ausbeutung von Mensch und Umwelt, die von Deutschland aus verursacht wird.

Gerade deshalb freuen wir uns, dass Ronja Heise unsere Fragen beantwortet und uns über ihre Arbeit und die der Organisation berichtet. Außerdem gibt die Klimaschutz-Expertin Tipps für einen umweltbewussten Alltag.

Vielen Dank, dass Sie sich heute die Zeit genommen haben um unsere Fragen rund um die Themen Energiewende und Klimawandel zu beantworten. Können Sie unseren Leser:innen ein bisschen etwas über sich und Ihre Tätigkeit bei ROBIN WOOD erzählen?

Ich arbeite seit dreieinhalb Jahren als Fachreferentin Energie für ROBIN WOOD. Meine Tätigkeiten in der Rolle sind äußerst vielfältig. Gemeinsam mit den ROBIN WOOD Aktiven entscheide ich, wo und wie wir uns als Verein im Bereich Energie politisch einbringen.

Dazu gehören Hintergrundrecherche und Vernetzung mit anderen Organisationen, Kampagnenplanung und Unterstützung der Presse bzw. Öffentlichkeitsarbeit, genauso wie das Organisieren und Moderieren von (Online-)Treffen und das Schreiben von Artikeln. Als studierte Umweltwissenschaftlerin gehört das schnelle Einarbeiten in unterschiedliche Themen und Arbeitsformen für mich sozusagen zum Handwerkszeug – und es wird auf jeden Fall nie langweilig!

Es gibt in Deutschland diverse Organisationen, welche sich für Umwelt- und Klimaschutz einsetzen. Wie sind Sie zu ROBIN WOOD gekommen und was zeichnet die Organisation für Sie aus?

Ich bin schon seit meiner Jugend umweltpolitisch aktiv und habe dabei vor allem in der Klimagerechtigkeits- und Anti-Kohle-Bewegung mein politisches Zuhause gefunden. An ROBIN WOOD schätze ich sehr, dass wir Forderungen stellen und Positionen vertreten, die der Dringlichkeit der Klimakrise und anderer Umweltprobleme angemessen sind. Wir scheuen uns nicht, aus Angst Menschen zu verprellen oder realpolitisch nicht mehr ernst genommen zu werden, das Große und Ganze zu betrachten und grundlegende Veränderung zu fordern.

Zu unserem politischen Anspruch passt außerdem, dass wir basisdemokratisch organisiert sind. Große Entscheidungen werden gemeinsam mit Ehrenamtlichen- und Hauptamtlichen und im Konsens getroffen. So gibt es keine große Chefin, die am Ende das letzte Wort hat. Beides ist in der Landschaft der Umweltorganisationen leider eher eine Ausnahme.

Von Umweltgerechtigkeit bis zum Postwachstum setzt sich ROBIN WOOD mit verschiedensten Themen auseinander. Gibt es dabei einen Bereich der Ihnen persönlich besonders am Herzen liegt?

Haus mit Solaranlage

Für mich gehören alle diese Themen zusammen. Egal ob es um den Sojaanbau im Amazonas, die Verkehrswende oder den Braunkohletagebau im Rheinland geht – es ist immer ein Einsatz gegen die Ausbeutung von Menschen und Umwelt, die Teil unseres aktuellen Wirtschaftssystems ist. Und es ist eine Arbeit an einer sozial-ökologischen Transformation. Aber biographisch und beruflich schlägt mein Herz natürlich besonders für die Energiewende.

Es begeistert mich, wie viele Lösungsideen und Möglichkeiten es in diesem Gebiet schon gibt und welche Chancen damit verbunden sind. Mit erneuerbaren Energien haben wir in den kommenden Jahren die Chance ein zerstörerisches, zentralisiertes und von großen Machthierarchien dominiertes Energiesystem durch eine soziale, demokratische und ökologische Energieversorgung zu ersetzen –  das ist toll!

Gibt es vielleicht auch ein Thema, dem Sie gerne mehr Aufmerksamkeit schenken würden als das aktuell möglich ist? Warum halten Sie gerade diesen Bereich für wichtig?

Innerhalb des Bereichs der Energiewende würde ich gerne mehr zum Umbau der Wärmeversorgung arbeiten – habe dafür aber aktuell nicht so viel Kapazitäten, wie ich gerne hätte. In Deutschland stammen immer noch über 80 Prozent der Wärme aus fossilen Energien – entsprechend ist auch der Beitrag der Wärmeversorgung zu dem deutschen Treibhausgasausstoß extrem hoch (fast ein Viertel!).

Trotzdem wird hier politisch viel zu wenig und viel zu verhalten gehandelt. Im Gegenteil: es gibt sogar große Unterstützung für die Bestrebungen in der Energiewirtschaft jetzt nach dem Kohleausstieg noch mehr auf fossiles Gas für die Wärmeproduktion zu setzen. Das ist eine riesige Baustelle wo wir uns als Klimagerechtigkeitsbewegung jetzt dafür einsetzen müssen, dass die Weichen in die richtige Richtung gestellt werden.

ROBIN WOOD ist schon seit Jahrzehnten für öffentlichkeitswirksame Protestaktionen bekannt. Können Sie unseren Leser:innen noch etwas über die anderen Seiten der Organisation erzählen?

Ganz klar: die bildstarken Kletteraktionen sind unsere Kernkompetenz! Aber ROBIN WOOD macht auch immer wieder ausführliche Recherchen. Ein Beispiel aus meinem Arbeitsbereich ist der Ökostrom-Report, bei dem wir schon lange in regelmäßigen Abständen die Anbieter von Ökostrom unter die Lupe nehmen. Wir prüfen, ob die Anbieter wirklich unabhängig sind und zum Ausbau der Energiewende beitragen. Die Ergebnisse unseres letzten Reports sind online einsehbar unter: www.robinwood.de/oekostromreport.

Corona ist allgegenwärtig und bestimmt die Medien. Sehen Sie eine Gefahr darin, dass der Klimaschutz aktuell nicht mehr so präsent ist? Spüren Sie eine Veränderung in der Wahrnehmung der Klimakrise?

Letztes Jahr hatte es die Klimabewegung mit ihren Anliegen meiner Wahrnehmung nach  schon schwerer öffentliche Aufmerksamkeit zu erreichen – zum einen wegen des großen, neuen Themas Corona, zum anderen natürlich weil es uns allen ein großes Anliegen ist die Pandemie zu bekämpfen und Demos, Aktionen und Camps deshalb nur sehr eingeschränkt durchgeführt wurden.

Dabei verliert die Klimakrise natürlich nicht an ihrer Dringlichkeit und es ist extrem wichtig Klima und die Coronakrise in der öffentlichen Diskussion zusammen zu bringen z. B. bei solchen Fragen wie: „Welche Wirtschaftszweige bekommen welche staatliche Unterstützung?“, „Welche zerstörerischen Wirtschaftszweige könnten jetzt runter- und auch nicht wieder hochgefahren werden?“. Durch die unermüdliche Arbeit von ganz vielen Menschen in der Bewegung, das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts und den Wahlkampf bekommt die Klimakrise jetzt ja tatsächlich wieder viel politische Aufmerksamkeit. Das ist höchste Zeit. Wir müssen gemeinsam darauf hinwirken, dass es nicht bei schönen Wahlkampfreden und Absichtserklärungen bleibt und weiter Druck machen!

Wir bei DZ4 versuchen auch Menschen ohne großem Eigenkapital den Einstieg in die Energiewende zu ermöglichen. Für wie wichtig halten Sie eine Dezentralisierung unserer Energieversorgung bei dem Kampf gegen die großen Kohle- und Atomkraftwerke?

Der Logikwechsel von zentral zu dezentral im Energiesystem ist eine riesige Chance, die wir uns nicht entgehen lassen dürfen! Wir können die großen Energieversorger die jahrzehntelang Profite mit Kohle und Atom auf Kosten der Umwelt und des Klimas gemacht haben ausbooten. Wir können uns demokratisch organisieren und die Akzeptanz der Energiewende stärken.

Entsprechend ist es wichtig, dass die Energiewende jetzt nicht von den Interessengruppen gekapert wird, die im Grunde alles beim alten lassen wollen und beispielsweise die Ideen vertreten statt Kohle einfach Holz oder sogenannte „Grüne Gase“ in Großkraftwerken zu verbrennen.

Wir möchten unseren Leser:innen immer auch gerne Ideen für die persönliche Energiewende mitgeben. Haben Sie möglicherweise Tipps für einen grüneren und nachhaltigeren Alltag?

Naheliegend ist natürlich, dass ich ihnen den Wechsel zu erneuerbaren Energien z. B. mit einem wirklich unabhängigen Ökostromanbieter empfehle. Aber mir ist es auch immer wichtig zu sagen, dass Ökostrom nicht die einfache Wohlfühl-Lösung für ein nachhaltiges Leben ist. Es muss auch darum gehen Energie einzusparen – da kommen wir nicht drum rum!

Das betrifft sowohl unseren Energieverbrauch bei uns zu Hause, als auch das was wir konsumieren und wie wir Reisen. Das bedeutet zunächst wieder zu entdecken was es heißt nein danke zu sagen –  zu einer Flugreise oder einem Produkt das wir nicht unbedingt brauchen, einem tierisches Lebensmittel etc.. Ich bin überzeugt, dass wir sowohl individuell als auch als Gesellschaft dabei viel zu gewinnen haben – denn Verzicht muss nicht immer gleich schlecht sein.

Glühbirne neben Geld

Unser DZ4 Fazit

Wir finden die Arbeit die bei ROBIN WOOD geleistet wird unglaublich spannend und wichtig. Die Organisation konnte mit ihren Aktionen schon häufig auf Missstände in der ganzen Welt hinweisen und ein Umdenken bei vielen Menschen erreichen. Auch Ronja Heise verfolgt bei ROBIN WOOD eine bessere Zukunft für uns alle und macht dabei auf wichtige Themen aufmerksam.

Gerade die Dezentralisierung der Energiebranche ist auch für uns bei DZ4 ein wichtiges Anliegen. ‘DZ’ steht schließlich für dezentral und so wir geben jeden Tag unser Bestes um dazu beizutragen, dass sich jeder in Deutschland eine eigene Photovoltaik-Anlage auf dem Dach leisten kann. Denn die Energiewende kann nur gelingen, wenn wir mehr Menschen den Zugang zu erneuerbaren Energien ermöglichen – ganz unabhängig vom persönlichen Kapital.

Lesen Sie auch die weiteren Interviews in dieser Reihe: Felix EkardtVolker Quaschning u.v.m.